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Mittwoch, 13. Februar 2019

Italien mit dem Wohnmobil - 4. Etappe


Apulien - Udine
Unser nächstes Ziel ist Matera. Die Stadt gehört seit 1993 zum UNECO Weltkulturerbe und im Jahr 2019 Kulturhauptstadt. Berühmt ist die Stadt wegen der Sassi. Wohnhöhlen zum Teil ausgemauert.  Einige der Wohnhöhlen wurden schon vor 9000 Jahren bewohnt.Zwischenzeitlich galt Matera als Schande Italiens und wurde im Jahr 1953 durch den Ministerpräsidenten geschlossen und die Menschen umgesiedelt. Die Stadt diente des öfteren als Filmkulisse, Mel Gibson drehte hier den Film"Die Passion Christo". In den 1980er Jahren wurden die ersten Höhlenwohnung wieder besiedelt.1986 förderte der italienische Staat die Wiedergeburt der Sassi mit einem Kredit von 100 Milliarden Lire, was heute 50 Millionen Euro entspräche. Mit dem Geld wurden die Höhlenwohnungen an die Frischwasserversorgung, an das Stromnetz und die Kanalisation angeschlossen. Heute verfügen die renovierten Wohnungen über jeden Komfort; in den Sassi gibt es mittlerweile sogar 5- Sterne-Unterkünfte.


Insgesamt macht Matera, auch der neue Teil der Stadt einen sehr guten Eindruck, es ist aufgeräumter, hier hat man es anscheinend verstanden, was Touristen auch im Winter anzieht.Unser Stellplatz, liegt wieder auf einem Agriturismo, sicher und komfortabel ausgestattet.
Azienda Agrituristica Masseria del Pantaleone
Stellplatz für 20 Mobile etwas außerhalb gelegen, gut anzufahren.  Der Stellplatz liegt an einem Gasthaus und an einem Bauernhof. Service am Platz: Hunde erlaubt, Entsorgung Chemie WC, Dusche. Freizeitmöglichkeiten im Umkreis: Reiten. Preis pro Nacht inklusive zwei Erwachsene: 15 Euro. Strom, Wasser, Entsorgung Grauwasser kostenfrei. Ganzjährig nutzbar.
 
Nach einem ziemlichen Unwetter mit überfluteten Strassen geht es weiter in die Region Neapel. Wir fahren über die Berge an Potenza vorbei.

Es ist die mit 800 m über NN höchst gelegene Provinzhauptstadt Italiens.
Die Autobahn ist eine Katastrophe!!! Brücken sind nur einstreifig befahrbar und die Konstruktion der Hängebrücken sind auch nicht Vertrauen erweckend. Am Besten schnell hier weg!!

Je näher wir in Richtung Neapel kommen um so grösser werden die Müllberge am Strassenrand.


Wir erreichen unseren Stellplatz AGRITURISMO COSTIERA AMALFITANA früh genug und entscheiden weiterzufahren. 
Nicht nur die Anfahrt war eine Katastrophe sondern auch die Einfahrt (viel zu eng für unser Wohnmobil mit Anhänger). Obwohl wir telefonisch angefragt, hatten, war der Platz zudem auch noch geschlossen. Völlig entnervt fahren wir diese schreckliche Strasse wieder hinunter und sind froh, ohne Schrammen wieder auf der Autobahn zu landen. 
Wir finden nördlich von Neapel einen Platz der zumindest wieder geschützt liegt, durch ein Tor gesichert, aber auch nicht wirklich zu empfehlen. Der Ort ist ziemlich schäbig. Wir bleiben hier 2 Tage um Pompeji und die Amlafiküste anzusehen.
Von Pompejisind wir überwältig! Eine grossartig restaurierte Stadt aus der Antike!

Die Amalfi Küste steht am nächsten Tag auf unserem Programm, Die Zufahrt über Salerno führt uns am Hafen vorbei. Über eine enge Strasse kommt uns eine unendliche Kolonne von Lastwagen entgegen. Einer grössten Häfen hat keine entsprechende Verkehrsanbindung, für uns unverständlich.

Die Küstenstrasse ist ansonsten schon sehenswert. Unsere Begeisterung hält sich allerdings in Grenzen, da die meisten Restaurants geschlossen sind. Wir wollen uns gar nicht vorstellen wie voll es hier im Sommer ist. Alles in Allem - wohl nicht ein Ort um länger Urlaub zu machen.

Nach 2 Tagen verlassen wir die Region Neapel. Wir wollen uns nicht an dieses rüde Verhalten im Strassenverkehr gewöhnen. Hier macht jeder was er will.


Monte Cassinoist unser neues Ziel. Das Benediktinerkloster liegt in 516 m Höhe über der Stadt. Es wurde im 2. Weltkrieg völlig zerstört und von den Alleierten wieder aufgebaut.


 



 











Unsern Stellplatz am Teatro Romano verlassen wir wieder, da er uns für eine Nacht nicht sicher erscheint. Der Stellplatz am Kloster erscheint uns ebenfalls zu unsicher. Nicht weit entfernt, finden wir einen privaten Stellplatz, durch ein Tor gesichert. Doch empfehlen können wir ihn auch nicht. Er liegt direkt neben einer Bahnlinie und das Wohnmobil bewegt sich, obwohl wir nicht fahren.
Area Parking Europa
Via Agnone 5,
03043 Cassino
16, 50 Euro pro Wohnmobil und 2 Personen, Strom extra, Ver- und Entsorgung.
Platz für 50 Wohnmobile, wohl derBeste Platz in Cassina - schön ist anders, jedoch der Besitzer ist sehr freundlich.
Über die Abruzzen verlassen wir Süditalien. Wir stellen fest, wir hatten eine völlig falsche Vorstellung. Die Berge sind bis 3000 m hoch, steil und schroff - in keinem anderen Land haben wir bisher so viel Tunnel oder Brücken gesehen.

Es ist noch ein langer Weg bis zur Marina in Rimini, der sich allerdings lohnt.Eigentlich der ordentlichste Stellplatz mit allem Komfort den wir in Italien hatten.
Via Ortigara, 80 - 47900 Rimini (RN)
info@marinadirimini.com
(+39) 0541 29488
Rimini ist ein guter Standort um die älteste Demokratie zu besuchen, San Marino.
Wir waren sehr beeindruckt. Es ist der aufgeräumteste Teil des Stiefels.
San Marino ist die älteste Republik der Welt, ihre demokratische Verfassung ist sogar älter als die der Vereinigten Staaten. Es gibt immer zwei Staatsoberhäupter, die beide jeweils nur 6 Monate im Amt bleiben. Sie werden jedes Jahr am 1. April und am 1. Oktober vom "Consiglio Grande e Generale", dem Parlament mit 60 Abgeordneten, neu gewählt. Der Außenminister von San Marino ist gleichzeitig Regierungschef. Alle 5 Jahre wird das Parlament neu gewählt.
San Marino ist natürlich stark mit Italien verbunden, vor der Einführung des Euro galt hier die die Sanmarinesische Lira, die allerdings fest an die italienische Lira gebunden war. Die äußere Sicherheit des Landes wird vom italienischen Heer garantiert, San Marino hat zwar ein eigenes kleines Heer, das aber nur symbolischen Charakter hat.
Die Bürger von San Marino zahlen kaum Steuern, aber wenn man nicht mindestens einen sanmarinesischen Elternteil hat, ist es praktisch unmöglich, die Staatsbürgerschaft dieses Kleinstaates zu erwerben.




Schade, gerne hätten wir hier zu Mittag gegessen, aber auch hier sind die meisten Restaurants geschlossen.Die Geschäfte haben zumindest geöffnet und die WoMoKüche muss heute wieder ran.

Am nächsten Tag legen wir die letzte Etappe in Italien zurück und zwar in die Region Udine.
Wir hatten uns wieder einen Agriturismo Stellplatz ausgesucht. In mehreren Portalen ist dieser Platz als ganzjährig geöffnet beschrieben. Wir wollten von hieraus am nächsten Tag Udine mit dem Smart aufsuchen. Manchmal hat man einen 7. Sinn, durch einen Anruf erfuhren wir, dass dieser Platz im März  erst wieder öffnet. Was nun? Wir finden einen zweiten Platz, der zumindest viele "Sternchen" hat - aber der ist einfach mal wieder nur fürchterlich. In dem kleinen Ort " Sesto al Reghana" finden wir dann einen sehr ordentlich Platz in einem ruhigen, ordentlichen Wohngebiet. Strom und V& E sind vorhanden.
33079 Sesto Al Reghena
Die Anleitung zum Check in ist nicht einfach, man erhält einen Chip bei der Einfahrt, den man einem  Automat einsteckt und 5 Euro bezahlt, dann erhält man den Chip zurück und wirft ihn bei der Ausfahrt an der Schranke ein.
 
Wir verlassen Italien in Richtung Graz und haben wurderschöne Blicke auf die verschneiten Alpen.
Ciao Italia!!!

Unser Fazit:

Reisezeit Winter
positiv- Es sind wenige Touristen unterwegs, mit Ausnahme der grossen Städte. Für eine Studienreise perfekt.
negativ- Die meisten Restaurants sind geschlossen, mit Ausnahme in den grossen Städten.
Die Temperaturen können ziemlich sinken. In weiten Landesteilen kann Schnee liegen, auch in der Toskana. Winterreifen und Schneeketten sind Pflicht.
Kultur und Geschichte
postitiv- Italien hat enorm viel zu bieten, wir kaum ein anderes Land. Man sollte sich viel Zeit  dafür nehmen. Besonders beeindruckt haben uns Pompeji, Rom und Matera.
negativ- Die Eintrittspreise sind hoch und die Warteschlangen lang, besonders in Rom.
Menschen
positiv- Die Italiener sind sehr freundlich und hilfsbereit.
negativ- Wenige Italiener sprechen gut englisch, sind jedoch bemüht.
Landschaft und Städte
positiv- Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Viel mehr Berge als wir dachten.
negativ- Die Städte sind schmutzig. Müll türmt sich am Strassenrand, Häuser und Grundstücke sind ungepflegt.
Strassen
positiv-  Es gibt ein gut ausgebautes Autobahnnetz.
negativ- Die Mautstrassen sind richtig teuer und die anderen Strassen meist sehr marode. Dazu gehören auch Brücken. Nebenstrassen kann man nur mit grösster Vorsicht befahren, sie sind eng und unübersichtlich.
Fahrradfahren
positv- Für Rennradfahrer gibt es genug interessante Herausforderungen.
negativ- Fahrradwege sind so gut wir nicht vorhanden. Die Strassen sind zu eng und gefährlich.
Stellplätze
positiv- Die Agritourismo Stellpätze sind in der Regel sehr schön gelegen, aber schwer zu erreichen.
negativ- Gute Stellplätze sind nur wenige vorhanden. Die Gemeinden weisen zwar Area Sosta Camper aus, die man aber nur bedingt nutzen kann. Oft sind sie schlecht ausgestattet oder liegen in unsicherer Umgebung. Die meisten Campingplätze sind von April bis September geöffnet.

Den kompletten Reisebericht finden Sie auch auf https://womorent.berlin/italien-mit-dem-wohnmobil/